EUDR-Software: Tools für entwaldungsfreie Lieferketten gemäß EUDR
Unternehmen stehen durch eine neue EU-Verordnung vor großen Herausforderungen: Die EU Deforestation Regulation (EUDR) verlangt umfassende…

tellt auch euch das Thema der Emissionsermittlung im Rahmen eurer Nachhaltigkeitsberichterstattung vor erhebliche Herausforderungen? Benötigt ihr Daten aus der Ökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA) für eure CSRD-Reportings? Mit einem entsprechenden Tool wird dies gelingen. Eine LCA-Software ermöglicht es euch, die Umweltauswirkungen eurer Produkte und Prozesse über ihren gesamten Lebenszyklus präzise zu analysieren. So identifiziert ihr Optimierungspotenziale, reduziert Emissionen und stärkt eure Nachhaltigkeitsstrategie auf Basis fundierter Daten.
In diesem Artikel klären wir zunächst all die verschiedenen Begriffe rund um die Emissions-Thematik. Darüber hinaus erhältst du einen Leitfaden für die Auswahl einer LCA-Software, damit du mit dem richtigen Tool startest und exzellente Prozesse aufbaust.
Wenn du dich bereits bestens in Sachen Ökobilanz auskennst, von unserem kostenlosen Matching-Service gehört hast und direkt den Auswahlprozess für ein Tool nach euren Kriterien starten möchtest, gibt es hier eine Abkürzung.
Hier müssen wir ein wenig ausholen, denn rund um die Thematik der Emissionsermittlung gibt es zahlreiche Begrifflichkeiten (wie Ökodesign-Verordnung, ESPR, CO2-Bilanz, Ökobilanz (LCA), CCF und PCF), die aber alle miteinander eng verknüpft sind und einer Erklärung im Gesamtkontext bedürfen:
Mit der Ökodesign-Verordnung stellt die EU sicher, dass Produkte nachhaltiger gestaltet werden. Das Ziel: Energieverbrauch reduzieren, Langlebigkeit und Reparierbarkeit verbessern und die Umweltbelastung während des gesamten Lebenszyklus senken. Wenn ihr Produkte entwickelt, müsst ihr diese Kriterien frühzeitig berücksichtigen, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig eure Prozesse zu optimieren.
Die neue Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR) geht über die bisherige Verordnung hinaus. Sie betrifft fast alle Produktkategorien und fordert von euch umfassende Transparenz über die Umweltauswirkungen eurer Produkte. Zentrale Punkte sind: Klimafreundlichkeit (Senkung des CO2-Fußabdrucks eurer Produkte), Kreislaufwirtschaft (Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recyclebarkeit eurer Produkte), Digitaler Produktpass (DPP, Bereitstellung von Daten zu Materialien und Umweltauswirkungen).
Tipp 1: Mit der ESPR könnt ihr nicht nur regulatorische Vorgaben einhalten, sondern euch auch als Vorreiter für nachhaltige Innovation positionieren!
Die CO2-Bilanz zeigt euch, wie viele Treibhausgase durch eure Produkte, Prozesse oder euer gesamtes Unternehmen entstehen. Sie hilft euch, die größten Emissionsquellen zu identifizieren und gezielt zu reduzieren. Dabei sind direkte Emissionen (z. B. aus Produktionsanlagen) und indirekte Emissionen (z. B. durch Stromverbrauch oder eure Lieferkette) zu berücksichtigen.
Tipp 2: Eine präzise CO2-Bilanz ist nicht nur die Grundlage für die Einhaltung der ESPR, sondern auch ein wichtiger Schritt, um eure Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Die Ökobilanz oder Life Cycle Assessment (LCA) bietet euch eine ganzheitliche Analyse der Umweltauswirkungen eurer Produkte. Im Vergleich zur CO2-Bilanz betrachtet die LCA weitere Faktoren wie Ressourcenverbrauch, Wasserverbrauch und Abfall. Mit einer LCA könnt ihr die ökologischen Schwachstellen eurer Produkte erkennen und Verbesserungen gezielt umsetzen – ein großer Vorteil, um nachhaltiger zu agieren und Marktanforderungen zu erfüllen.
Der Corporate Carbon Footprint (CCF) umfasst alle Emissionen, die durch euer Unternehmen entstehen. Er gibt euch eine Übersicht über direkte Emissionen, eingekaufte Energie und die gesamte Lieferkette. Mit einem transparenten CCF könnt ihr nicht nur regulatorische Anforderungen wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erfüllen, sondern auch gezielt eure Reduktionsstrategien entwickeln und das Vertrauen eurer Kund:innen und Partner stärken.
Mit dem Product Carbon Footprint (PCF) analysiert ihr die Klimawirkung eurer Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung. Ein transparenter und möglichst geringer PCF wird immer wichtiger, um die Anforderungen der ESPR zu erfüllen und gleichzeitig den Erwartungen eurer Kunden gerecht zu werden.
Tipp 3: Produkte mit niedrigem CO2-Fußabdruck bieten euch einen klaren Wettbewerbsvorteil!
Fazit: Mit den richtigen Ansätzen könnt ihr die Anforderungen der EU nicht nur erfüllen, sondern auch nutzen, um euch als nachhaltiges Unternehmen zu positionieren. Die Ökodesign-Verordnung und die ESPR geben euch den regulatorischen Rahmen vor. Eure CO2-Bilanz, die Ökobilanz, der CCF und der PCF sind entscheidende Werkzeuge, um eure Emissionen zu senken, eure Produkte zu verbessern und gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Nun sind alle Begriffe geklärt und in einen Zusammenhang gebracht – widmen wir uns nun dem eigentlichen Thema dieses Artikels zu – der Ökobilanz, mehr als nur CO2.
Wie bereits geschrieben, misst die Ökobilanz (LCA) die Umweltauswirkungen eines Produkts über dessen gesamten Lebenszyklus. Dieser umfasst die folgenden Phasen:
Rohstoffgewinnung
Produktionsbedingungen
Transport und Logistik
Nutzung und Vertrieb
Entsorgung und Recycling
Bei all der Menge an Daten, die ihr hierbei zu erheben und analysieren habt, kann es schnell unübersichtlich werden. Eine Ökobilanz-Software hilft euch genau dabei, einen standardisierten Rahmen zu schaffen, um die Umweltauswirkungen eurer Produkte oder Prozesse zu analysieren und zu managen.
Und von all der Theorie noch nicht genug – es geht noch weiter – unser Ziel ist es, euch gänzlich zu informieren und euch im Anschluss dabei zu unterstützen, den richtigen Software-Partner auszuwählen, der exakt euren Anforderungen entspricht!
Kommen wir zu den relevanten Infos für eure Ökobilanz: Hier gibt es vier Lebenszyklus-Modelle, die ihr – entsprechend eurer Anforderungen an eure Ökobilanz – zu beachten habt:
Cradle to Grave
Wenn du die Phasen eines Produktlebenszyklus analysierst, spricht man von Cradle-to-Grave: von der Rohstoffgewinnung („Wiege“) bis zur Entsorgung („Grab“).
Cradle to Gate
Hier bewertest du ein Produkt nur bis zum Verlassen des Werkes – ohne dessen Nutzung und Entsorgung. Das vereinfacht die Analyse und liefert schnell Einblicke in interne Prozesse.
Cradle to Cradle
Hierbei setzt ihr auf Wiederverwendung statt Abfall. Materialien werden recycelt und für neue Produkte genutzt, wodurch der Lebenszyklus geschlossen wird (Kreislaufrecycling).
Gate to Gate
Das Gate-to-Gate-Konzept wird häufig bei Produktlebenszyklen mit vielen wertschöpfenden Prozessen genutzt. Es konzentriert sich auf die Analyse eines einzelnen Produktionsschritts, um die Komplexität zu reduzieren. Diese einzelnen Bewertungen könnt ihr später kombinieren, um eine detaillierte Ökobilanz zu erstellen.
Es gibt vier Phasen einer Lebenszyklus- Anlayse, die in den ISO-Normen 14040 und 14044 konkretisiert sind.
Ziele definieren und Rahmen festlegen
Zuerst klärt ihr, wofür die Analyse gedacht ist: Geht es darum, eure Prozesse umweltfreundlicher zu gestalten, Produkte zu vergleichen oder Entscheidungen zu untermauern? Anschließend legt ihr den Rahmen fest – was wird untersucht, welche Systemgrenzen werden gesetzt, und welche Annahmen fließen ein? Klare Definitionen sorgen für eine fundierte Analyse.
Daten sammeln und Sachbilanz erstellen (Life Cycle Inventory, LCI)
In dieser Phase sammelt ihr sämtliche Daten, die euren Prozess betreffen. Das umfasst Inputs wie Rohstoffe und Energie sowie Outputs wie Emissionen und Abfälle. Ziel ist es, den gesamten Lebenszyklus eurer Produkte – von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung – abzubilden. Eine umfassende Datengrundlage ist entscheidend.
Wirkungen analysieren und bewerten (Life Cycle Impact Assessment, LCIA)
Jetzt werden die erfassten Daten zu Umweltwirkungen zusammengeführt. Ihr untersucht, welche Auswirkungen eure Prozesse und Produkte auf Bereiche wie Klimawandel, Ressourcenverbrauch oder Wassernutzung haben. So wird sichtbar, wo Handlungsbedarf besteht und welche Faktoren besonders relevant sind.
Ergebnisse auswerten und Maßnahmen ableiten
Abschließend interpretiert ihr die Ergebnisse und zieht daraus die richtigen Schlüsse. Welche Verbesserungen sind möglich, wo liegen eure Stärken, und welche Schritte könnt ihr priorisieren? Die Interpretation sorgt dafür, dass eure Ökobilanz praktisch nutzbar ist und zu klaren Empfehlungen führt.
Sowohl die LCI, also die Lebenszyklus-Inventaranalyse, als auch die LCIA, also die Lebenszyklus-Auswirkungsanalyse, sind äußerst komplex. Für die Datensammlung (Primär- und Sekundärdaten) aus den unterschiedlichsten Quellen und die Zuordnung der Daten zu Wirkungskategorien ist der Einsatz einer entsprechenden LCA-Software unumgänglich.
Eine LCA-Software ermöglicht Automatisierung und eine Datendigitalisierung bis hin zur erleichterten Datenanalyse und ESG-Berichterstattung. Eine gute Softwareanwendung analysiert außerdem, welche Dienstleistungen und Produkte eures Portfolios sich am meisten auf Ressourcenverschwendung, Umweltverschmutzung und Klimawandel auswirken. Dementsprechend könnt ihr Unternehmensentscheidungen treffen, die diese Auswirkungen reduzieren.
Wenn ihr die Lebenszyklusdaten eurer Waren und Dienstleistungen in der Software detailliert abgebildet habt, also von der Gewinnung der Rohstoffe über Verarbeitung, Transport und Produktion bis hin zum Zyklusende, könnt ihr dies transparent kommunizieren und euch somit einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen: Je besser eure Ökobilanz, desto höher sind die Verkaufschancen eurer Produkte oder Services.
LCA ist teilweise auch Bestandteil größerer ESG-Suiten. Mehr zum Thema ESG-Software liest du hier.
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen LCA-Tools, doch ihr übergeordnetes Ziel bleibt immer gleich: Sie sollen euch dabei unterstützen, eure Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und eure Ökobilanz zu optimieren. Um diesem Zweck gerecht zu werden, bieten Ökobilanz-Softwares eine Vielzahl an Funktionen und Features. Dazu gehören unter anderem:
Daten erfassen und verwalten (LCI)
Eure Software unterstützt euch dabei, alle Primär- und Sekundärdaten sauber zu erfassen – von Rohstoffen bis hin zu Emissionen. Außerdem erleichtert sie es euch, diese Daten zu organisieren und bei Bedarf externe Datenbanken (wie z. B. ProBas) einzubinden.
Umweltauswirkungen analysieren (LCIA)
Mit der Software könnt ihr die Umweltauswirkungen eurer Produkte oder Prozesse berechnen. Dabei werden die Daten in Kategorien wie Klimawandel, Ressourcenverbrauch oder Wasserknappheit eingeordnet, sodass ihr genau wisst, wo ihr optimieren könnt.
Berichte und Visualisierungen erstellen
Eine gute LCA-Software hilft euch, aussagekräftige Berichte und ansprechende Visualisierungen (z. B. Diagramme, Dashboards) zu erstellen. Damit könnt ihr eure Ergebnisse nicht nur intern, sondern auch euren Kund:innen oder Partner überzeugend präsentieren.
Qualitätssicherung und Normenkonformität
Die Software stellt sicher, dass eure Analysen den ISO-Normen (z. B. ISO 14040/14044) entsprechen. Tools zur Datenprüfung und Validierung helfen dabei, Fehler zu vermeiden und die Qualität hochzuhalten.
Dass es sich bei der Auswahl einer LCA-Software um eine wichtige Entscheidung für das Unternehmen handelt, liegt auf der Hand. Worauf also solltet ihr achten?
Integration und Automatisierung
Eure LCA-Software sollte sich nahtlos in eure bestehenden Prozesse einfügen – sei es in der Produktentwicklung oder im Lieferkettenmanagement. Idealerweise könnt ihr auch wiederkehrende Analysen automatisieren, um Zeit und Ressourcen zu sparen.
Branchenstandards
Das LCA-Tool, das ihr auswählt, muss in der Lage sein, branchenspezifische Standards und Richtlinien zu verstehen und entsprechend anzuwenden, um eure Analysen präzise und normgerecht zu gestalten.
LCA-Beratung und Onboarding
Benötigt ihr Support oder Schulungen vom Anbieter? Gerade für LCA-Anfänger kann eine kompetente Beratung den Einstieg erleichtern.
ROI der LCA-Software
Zudem solltet ihr eruieren, wie hoch die Kosten sind. Eine Ökobilanz-Software startet schon bei etwa 3.000 € Lizenzkosten p. a.. Dieses Budget kann je nach Branche und Produktanzahl (ähnlich wie beim CBAM) auf bis zu 15.000 € p. a. steigen.
Updates und Produktvision
Schließlich solltet ihr in Erfahrung bringen, ob das Tool regelmäßig Updates erhält, um aktuellen Standards und Anforderungen zu entsprechen. Ebenso ist die Produkt-Roadmap des ausgewählten Anbieters, also wie sich die Software in den nächsten Jahren entwickeln soll, entscheidend für eure eigene Planung.
Das Matchilla-Team screent kontinuierlich den wachsenden Markt für LCA-Tools. In unserer Datenbank pflegen wir seitdem alle relevanten Software- & Tool-Anbieter (u.a. auch für den CCF, PCF und ESPR) und recherchieren harte und weiche Faktoren wie vorhandene Module, Funktionen, Sprachen, Schnittstellen, Branchenkompetenzen, Preise u. v. m.
Von unserer einzigartigen Marktübersicht in DACH sowie unserer Kompetenz aus über 500 ESG-Software-Vergleichen im Rahmen unserer Matchings (für Mittelständler und Konzerne) könnt ihr jetzt bei eurer eigenen Softwareauswahl profitieren. Gerne unterstützen wir euch beim Kriterienkatalog, einem strukturierten Anbietervergleich bis hin zur finalen Anbieterauswahl mit unseren Insights.
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Ulli Theves ist Head of CSRD- und ESG-Matchings bei Matchilla und Experte für technische Lösungen im Bereich Nachhaltigkeit. Im MatchZINE teilt er seine Expertise und veröffentlicht regelmäßig Aktuelles und Wissenswertes rund um das Thema ESG-Tech.
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